Der große Gold-Crash - Drei Perspektiven
Auszug Smart Investor Weekly vom 17.04.2013 / Quelle: www.smartinvestor.de
"Goldblase geplatzt – alles wird gut" So, oder so ähnlich frohlockten weite Teile des Mainstreams über die historischen Kursstürze, die am Freitag der vergangenen Woche bei Gold & Co. einsetzten.
Üblicherweise wurden da Begriffe wie "Goldrausch" oder "Goldblase" verwendet, die dem Publikum vor allem eines suggerieren sollten: Der über ein Jahrzehnt währende Anstieg der Edelmetallpreise sei irgendwie irrational gewesen und werde nun – endlich, endlich – korrigiert. Der Spuk sei vorbei. Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart ließ beispielsweise in seiner "Morning Briefing"-Aussendung vom Montagmorgen sogar wissen, dass er die Titelgeschichte des Tages "Goldrausch ade" auch gerne mit "Vernunft, herzlich willkommen" überschrieben hätte. Zu diesem Zeitpunkt konnte er allerdings noch gar nicht wissen, wie „vernünftig" die Marktteilnehmer im Laufe dieses Montags noch werden sollten, denn erst nach der Aussendung fand der eigentliche Crash statt.
Na dann, "Herzlich willkommen!", in der vernünftigen Welt der verschleppten Staatsbankrotte, rotierenden Geldpressen, Sparerenteignungen und alternativlosen "Rettungsschirme"! Anderenorts lesen wir, dass einer der Gründe für die schlagartige Aversion der Anleger gegen edles Metall mit dem Abklingen der Schulden- und Eurokrise zu tun habe. Eine Einschätzung, die zumindest zyprische Sparer möglicherweise nicht teilen werden. Und natürlich konnten sich weite Teile der Systempresse den Seitenhieb auf das Internet nicht verkneifen.
Ein später Triumph für jene Spezies der "Qualitätsjournalisten", die seit dem Jahr 2000 mit "guten Argumenten" gegen die Jahrhunderthausse anschrieb – aber nur selten Recht bekam. In Goldforen scheinen sich nach deren Lesart nur schlechte Verlierer zu tummeln, die ihre ganz eigenen Erklärungen für die Edelmetall-Kursstürze rund um das vergangene Wochenende haben. Derartige Erklärungen erhalten prompt das Prädikat "Verschwörungstheorie", was in unseren Tagen – und das nicht nur am Goldmarkt – als Hinweis darauf gelten kann, dass man der Wahrheit ziemlich nahe gekommen ist.
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